26. Januar 2024

Polonnaruwa

Heute geht unsere Fahrt nach Polonnaruwa, einer weiteren antiken Stätte mit unzähligen Tempeln, Stupas und Palästen aus längst vergangener Zeit. Auch diese Stätten sind UNESCO Weltkulturerbe. Als erstes besuchen wir das Museum, gleich beim Ticket Corner. Wieder sehen wir Münzen, Buddha Figuren, meist ohne Köpfe, und Apsara Tänzerinnen, neben Alltagsgegenständen und Schmuck.


Die Anlage ist riesig und Jaya fährt uns von einem Höhepunkt zum anderen. Ich gehe zu all diesen Tempeln und Gedenkstätten. Peter bleibt, wie gehabt, im Auto und wartet auf mich. Deshalb sind auch meine vielen Ausflüge eher kurz gehalten, ich will ihn ja nicht unnötig lange warten lassen. Es ist immer wieder erstaunlich welche Dimensionen diese Paläste mit ihren Spitälern und Tempeln haben. Wenn man sich vorstellt, dass diese Gebäude, von welchen oft nur noch die Grundmauern vorhanden sind, von Hand, ohne Hilfe von Maschinen, in jahrelanger Arbeit gebaut wurden und sich damit jeweils ein König einen Namen gemacht hatte!


Nun habe ich ähnliche Tempel hier, wie in Kambodscha, Laos oder Thailand gesehen und bin beeindruckt. Ein Vergleich erübrigt sich, jedes dieser Länder bietet eine tolle Variante, vielmehr mehre. Wichtig scheint mir, dass zu diesem Kulturgut Sorge getragen wird und wir dies in der heutigen Zeit staunend betrachten können.

25. Januar 2024

Safari auf dem Weg nach Sigiriya

Pünktlich wie immer werden wir von Jaya abgeholt um gemütlich zum Hurulu Eco Park zu fahren. Dort hat er für uns eine halbtägige Safari im Jeep gebucht. Leider fahren alle Jeeps um 13.00 Uhr los, so dass es zwar Elefanten zu sehen gibt, aber meist gibt es mehr Jeeps als Elefanten. Die Fahrt durch den. Park führt über ausgewaschene Rillen, durch Wasserlöcher und ist allgemein recht abenteuerlich, vor allem werden wir durchgeschüttelt.

Alles ist sehr grün, im hohen Gras kann man die kleinen Elefanten kaum sehen. Ein Pfau und ein schwarzer Adler begegnen uns.

Nach dem Gerüttel an der Sonne braucht Peter ein Bier. Das ist heute ein Problem, da am Vollmond Tag, ein wichtiger Tag für die Buddhisten, alles was alkoholische Getränke anbietet, geschlossen ist. Aber Jaya macht sogar das für Peter möglich. Wir sitzen noch lange in einem Hotel Restaurant, damit Peter zu seinem Bier kommt.

Die Fahrt zum Sigiriya Village Hotel dauert nicht mehr lange. Wir beziehen unser Zimmer und treffen uns anschliessend mit Jaya zum Abendessen vom Buffet.

24. Januar 2024

Alte Stadt Anuradhapura

Der alte Bezirk mit den Tempeln, Pools, riesigen Dagobas und den verfallenen Palästen aus dem 5. Jahrhundert vor Christi, ist unser heutiges Ziel. Eintrittskarten müssen gelöst werden, welche auch kontrolliert werden. Meist gehe ich allein die Stufen hoch und die Wege entlang bis zu den Gebäuden, oder manchmal auch nur Überreste davon, Peter bleibt Im klimatisierten Auto und wartet jeweils auf mich.

Das Museum besucht Peter mit mir. Die Besichtigungen der Tempel, Paläste und Umrundungen der Stupas gehen gut, bis ich mir um die Mittagszeit die Fusssohlen auf den heissen Steinen und dem fast noch heisseren Sand an den heiligen Stätten verbrenne. Die nächsten zwei Stupas kann ich nur noch vom Eingang aus betrachten, denn meine Füsse halten diese Hitze nicht mehr aus. Schliesslich will ich den Rest der Reise nicht mit Brandblasen an den Fusssohlen sitzend verbringen.

Anfänger Fehler, Helene du solltest es doch wissen…. Ich die ich auf Reisen immer mit Halstuch und Fleecejacke in den öffentlichen Verkehrsmitteln sitze, habe im Auto von Jaya darauf verzichtet. Die Aircondition war zu angenehm nach den jeweils sehr heissen Abstechern ins Freie. Jetzt habe ich eine ausgewachsene Erkältung und versuche das schlimmste in den Griff zu bekommen. Na ja für irgendetwas schleppt man ja diese ganze Reiseapotheke mit sich rum. Zu meiner Entschuldigung, es ist lange (viel zu lange!) her seit meiner letzten Reise in tropische Temperaturen.

23. Januar 2024

Anuradhapura

Peters Flug kommt pünktlich an. Wie abgemacht, erscheint Jaya mit Peter beim Hotel um die weitere Planung zu besprechen. Anuradhapura ist unser nächstes Ziel, wie ich das vorgesehen und bereits ein Hotel für zwei Nächte gebucht habe.

Die Fahrt dauert lang, wir sind etwa fünf Stunden unterwegs. Zunächst fast nur durch Städte, schliesslich wird die Gegend doch etwas ländlicher. Vorbei an Seen und Reisfeldern führt uns diese Strasse. Entlang der Strasse gibt es Elektro Zäune, damit die Elefanten nicht auf, respektive über die Strassen kommen. Anscheinend gibt es Videos, welche Angriffe von Elefanten auf Autos in Sri Lanka zeigen, welche ich mir aber bewusst nicht angesehen hatte.

In Anuradhapura angekommen ist es Zeit für einen Lunch. Jaya weiss uns ein gutes Restaurant. Tatsächlich, ich habe noch nie in meinem Leben so gute Prawn Tempura gegessen. Der Fruchtsaft darf auch nicht fehlen.

Als Peter endlich seinen Koffer, die Tasche und den Whisky im Zimmer hat, kann er sich nun dem wifi zuwenden. Nach dem langen Flug und der längeren Fahrt, ist jetzt erst mal Ruhe angesagt. Zum Glück gibt es einen Swimmingpool für mich.

22. Januar 2024

Colombo

Die Fahrt geht heute weiter Richtung Norden durch viele Orte, in welchen teilweise mehr Verkehr herrscht und grundsätzlich nichts sehenswertes zum Anhalten vorhanden ist. Ein Tempel wäre irgendwo zu besichtigen, aber ich gehe davon aus, dass wir noch viele Tempel besichtigen werden.

Mein Ziel heute ist Colombo, wo ich das Nationalmuseum besuche. Ein schönes, grosses Gebäude erwartet mich mit einer angenehmen Ausstellung, nach den einzelnen Perioden gegliedert. Es beginnt mit der Steinzeit, zeigt die Völkerwanderungen des Homo Sapiens und danach folgen die verschiedenen Herrscher mit den unaussprechlichen Namen. Schöne Schnitzereien in Holz und Elfenbein werden zu den verschiedenen Epochen ausgestellt. Unter anderem sieht man das bäuerliche Leben mit lebensgrossen Figuren dargestellt. Jaya ist ganz enttäuscht, dass ich weiss wofür die Getreidemühlen aus Steinen dienen, und was ein Webstuhl ist. Grundsätzlich nicht viel Neues, die Artefakten aus Stein- und Neuzeit sind mehr oder weniger überall die selben. Und Münzen aus allen Regionen und Materialien sind ausgestellt, ja Geld regierte schon damals die Welt….

Eine Gedenkstätte mitten in der Stadt, welche an die Unabhängigkeit im Jahre 1948, erinnert, spendet angenehm kühle Luft. Sehr willkommen nach der Hitze im Museum. Das Jahr 1948 war auch hier ein Wendepunkt, wie spannend. Jaya lässt uns von einem Studenten fotografieren. Die Studenten gehen hierher über Mittag oder zum Lernen.

Wir fahren an weiteren schönen Tempeln und einem Park vorbei, auch das moderne Hafengebiet zeigt mir Jaya. Nur ist es mir viel zu heiss um einen Spaziergang durch den Park, ohne Schatten, zu machen. Eigentlich wollte ich irgendwo einen kleinen Lunch zu mir nehmen, da mich Jaya gefragt hat, aber da merkt man immer wieder, dass sein Englisch doch nicht so gut ist, ich muss oft mehrmals etwas wiederholen. Er will mich jetzt zum Hotel bringen und versteht inzwischen auch, dass er morgen um 05.40 Uhr Peter allein am Flughafen abholen und danach ins Hotel bringen soll.

Nun ich freue mich wieder auf mein Olinia Airport Hotel mit dem Swimmingpool und dem wunderbaren Essen, welches ich mir wieder gebucht habe. Hier kann ich mich gerne aufhalten. Man denke, dass dieses schöne Zimmer, in dieser hübschen Anlage, nur ca. CHF 4.00 mehr pro Nacht kostet, als das schauderhafte in der Flohbude in Galle, welches ich nach nur einer Nacht fluchtartig verlassen habe. Insgesamt hat mich diese eine Nacht USD 90 gekostet! Die Flohstiche (-Bisse?) sieht man immer noch…

Ich freue mich schon sehr auf Peter, guten Flug!

21. Januar 2024

Brief Garden, Tempel und Ayurveda

Zum Frühstück nehme ich heute einfach einen Toast und Früchte, ich soll ja mehr Früchte essen, gemäss Aussage des Doktors. Wieder bemerke ich, meine eigenen Wahrnehmungen sind in Ordnung, habe ich mir doch wochenlang vor Weihnachten fast nur Früchte- und Gemüsesäfte gemacht und diese anstatt eines Essens getrunken. Ich muss nur schauen worauf ich Lust habe. Wieder mal bestätigt.

Zuerst fahren wir zu einem ATM und zum Tanken. Diesel ist hier fast so teuer wie bei uns. Danach geht es, wie ich es liebe, quer durch den Dschungel, vorbei an kleinen Siedlungen, Reisfeldern und immer mal wieder ein Dorfladen. Es ist einfach nur grün rund um mich herum und die Strassen, bzw. Wege werden immer schmaler. Einige Male fragt Jaya einen Mann, wie man denn zum Brief Garden komme. Es ist erstaunlich wie lange und ausführlich diese Beschreibungen folgen. Vielleicht braucht es tatsächlich mehr Worte in Singalesisch, oder es ist ihr Usus, dass man noch einige Höflichkeiten austauscht. Natürlich bedanke ich mich auch, aus dem Fond des riesigen Wagens, ich komme mir schon etwas komisch vor.

Nach vielen kleinen versteckten Abzweigungen erreichen wir ein Gittertor, welches offensichtlich der Eingang zum Brief Garden ist. Neben dem Tor befindet sich eine Türe zum Haus, aus welcher ein Mann kommt, der den Eintritt kassiert und uns das Tor öffnet. Wir können alleine durch den Garten gehen, sollen danach einfach zum Haus kommen.

Welche Pracht, dieser Garten, der hier von Herrn Bawa 1929 angelegt wurde. Viele Treppen führen durch die Terrassen, welche alle unterschiedlich bepflanzt sind. Es ist so still, die Wege sind alle am Schatten, deshalb ist dieser Spaziergang angenehm kühl. Ich freue mich, dass ich diesen Garten sehen wollte.

Vor dem Haus angelangt, erhalte ich einen gekühlten Waschlappen, wie angenehm. Jetzt wird uns das untere Stockwerk des Herrenhauses mit den Möbeln und der Kunst Sammlung gezeigt und näher auf die Geschichte dieses Gartens eingegangen. Hier, mitten im Nirgendwo hat sich Herr Bawa ein Paradies geschaffen und dies seinem Hauptgärtner überlassen, es befindet sich noch alles in Privatbesitz. Ein Bild seiner 20 Oldtimer ist auch zu sehen, das wäre für Peter interessant gewesen, aber so viel sehe ich, einen Bugatti hatte Herr Bawa nicht!

Ein grosser Tempel in der Nähe ist unser nächstes Ziel. Heute am Sonntag gibt es entsprechend viele Gläubige, die den Tempel besuchen. Der grosse Buddha ist in Revision und von unten bis oben eingerüstet. Auch hier vereint dieser Tempel einerseits den Buddhismus, im Falle der Fälle gibt es noch andere Götter in weiteren Tempeln.

Als Lunch esse ich heute die von Jaya gestern gekauften Rambutan und Mangosteen (mehr Früchte geht fast nicht mehr…), mache eine Pause und gehe danach wieder zu meiner Ayurveda Anwendung, inklusive Akupunktur und Sauna. Wie toll, dass ich das erleben darf-

20. Januar 2024

Fahrt nach Bentota

Das Frühstück geniesse ich nochmals an meinem Strand, bevor mich Jaya um 10.00 Uhr abholt. Die Fahrt geht nun durch die Städte und Dörfer wieder Richtung Norden, da wir am nächsten Dienstag Peter am Flughafen abholen. Die Strassen sind durchwegs gut, nicht nur der mir bereits bekannte Expressway. Der Verkehr hält sich in Grenzen, Da habe ich schon ganz andere Verkehrssituationen erlebt.

Unterwegs zeigt mir Jaya zwei Erinnerungs-Mahnmale für den Tsunami 2004. es seien hier in Sri Lanka über 100´000 Menschen ums Leben gekommen. Es ist kaum zu glauben, dass diese entsetzliche Flut schon zwanzig Jahre her ist. Mir war auch nicht wirklich bewusst, dass es so viele Länder betroffen hatte. Kam bei uns in den Nachrichten nur Kao Lak oder kann ich mich einfach nicht erinnern? Zu meiner Entschuldigung muss ich erwähnen, dass ich vor zwanzig Jahren noch keines dieser betroffenen Länder besucht hatte, deshalb waren es für mich nur „Namen“! Auf die Besichtigung der Fotos im Museum verzichte ich….

Ein Masken- und Puppenmuseum könnte besichtigt werden. Aber die Natur lockt. Wunderschöne einsame Strände gibt es entlang der Route.

Die Boot-Safari am Madu River führt mich wieder durch Mangrovenwälder mit hunderten von Inseln, welche teilweise bewohnt sind. Bei der Cinamon Island kann ich aussteigen, wie immer ein Abenteuer aus den Booten zu kommen. Ein Einheimischer zeigt mir die Zimtbäume, die Blätter und macht vor, wie die Rinde geschält, ganz fein geraspelt wird und schliesslich die Zimtstange, wie wir sie kennen am Schatten getrocknet wird, damit sie sich von selbst rollt. Spannend, das habe ich so noch nie gesehen.

Ein Buddha Tempel auf einer nächsten Insel führt über viele Stufen hinauf, natürlich ohne Schuhe. Auf die Fisch-Pediküre, welche auch angeboten wird, verzichte ich gerne.

Weiter geht die Fahrt im Auto zur Schildkröten Aufzucht Station. Ich kann die kleinen halten und die grossen in ihren Betonbecken teilweise streicheln. Es wird mir erklärt, dass man die Männchen Babies nach drei Tagen, nachdem sie geschlüpft sind, ins Meer bringt und noch drei Tage lang nachts füttert. Die Weibchen werden drei Jahre lang gefüttert und erst dann ins Meer gebracht. Wenn es so heiss ist, schlüpfen pro hundert Eier ein Weibchen und 99 Männchen. Es ist erstaunlich wie sich die Natur reguliert. Mit hat die Aufzucht Variante direkt am Strand von Costa Rica besser gefallen, dort spielt noch deutlich mehr die Natur mit.

Meine Befürchtung, dass sich diese Unterkunft in Bentota wieder als Reinfall erweisen wird, war umsonst. Das LaLuna Hotel ist hübsch, mein Zimmer direkt am Fluss und das beste, gleich daneben befindet sich ein Ayurveda Tempel und Jaya bucht für mich einen Termin beim „Doktor“, dabei wollte ich einfach eine Massage! Nun wie ich bei meiner ersten Ayurveda Erfahrung überhaupt bemerke, einfach nur….. gibt es nicht. Der Doktor nimmt meine Hand um den Puls zu spüren, schaut sich meine Zunge und meine Augen an und diagnostiziert in wenigen Minuten alle meine kleinen Zipperlein. Ich werde für heute und morgen gleich für je zwei Stunden Massage eingebucht. Meine „very low energy“ muss behandelt werden.

Von Klopf bis Fuss werde ich mit Öl einmassiert, auf eine bewundernswerte Weise sehr stark geknetet, teilweise recht schmerzhaft, aber ich fühle mich danach wie auf Wolken. Ich freue mich schon auf morgen.

19. Januar 2024

Spuren im Sand

Auf der Suche nach den Schildkröten gehe ich dem Strand entlang. Die Spuren im Sand faszinieren mich. Wieviele Füsse sind hier schon entlang gelaufen und haben Spuren hinterlassen? Nur bis die nächste Welle kommt, danach sieht man nichts mehr, es gibt wieder Platz für neue Spuren. Ich komme ins philosophieren, welche Spuren werden von mir bleiben? Wie lange? Nur bis die nächste Welle oder die Flut kommt! Der ewige Kreislauf….

Schildkröten sehe ich nach wie vor keine, schade.

Ein weiterer Tag am Strand. Ich lausche einem Sänger mit Gitarre bei der Happy Hour.

18. Januar 2024

Am Strand

Bin ich verwöhnt? Ja, bestimmt, jede, die wie ich, das Glück hatte in der Schweiz geboren und aufgewachsen zu sein, ist das wohl in gewisser Weise. Diese Frage stelle ich mir in der fast schlaflosen Nacht in dem muffigen Zimmer. Dabei weiss ich genau, dass ich mich schon oft von einem X-beliebigen TuckTuck Fahrer in ein „nice, clean and cheap“ Zimmer irgendwo auf der Welt bringen liess, um dann bei einer Tante, einem Cousin oder Freunden der Fahrer für wenig Geld hübsch und einfach untergebracht zu werden. Ich habe das immer sehr genossen, bin ich doch so zu vielen Begegnungen mit Einheimischen gekommen und habe gut und dazu günstig übernachtet.Jetzt liege ich wach und frage mich, ob ich wirklich meine nächsten zwei Nächte noch hier verbringen will? Ich möchte niemanden verletzen, aber meine Ferientage sind doch auch etwas wert! Kurz entschlossen zücke ich mein Handy, suche ein Hotel am Strand, und buche….

Um Jaya nicht zu verletzen, erwähne ich am Morgen, dass es sich um ein Missverständnis handle. Ich hätte mehrmals erwähnt, dass ich noch zwei Tage an einen Strand möchte, da Peter nicht gerne Strand Ferien macht. (Anmerkung: soviel zu Männern die nicht zuhören… das mit dem Einparken von Frauen stimmt sowieso nicht, und wenn es denn so wäre, mein Auto kann es auf jeden Fall). Jaya wollte mich doch heute an einen Strand bringen, ist sein Einwand. Ich erklärte ihm nochmals, dass ich nicht an irgendeinem Strand sitzen wolle, sondern in einem Hotel am Strand wohnen möchte.

Das lieblos hingeknallte Frühstück auf dem klebrigen Plastiktischtuch voll Flecken, lässt mich meine Entscheidung nochmals als richtig erkennen. Auch wenn ich natürlich mein Geld für die zwei Nächte nicht zurück erstattet bekomme. Das ist mein Weihnachtsgeschenk von Peter, er hat grosszügig unser Ferienbudget aufgestockt, also kann ich es mir leisten.

Die Fahrt zum Hotel Sri Gemunu Beach Resort dauert nur etwa zehn Minuten und ein frühes Check-In und ein Zimmer Upgrade, ohne zusätzliche Kosten, sind überhaupt kein Problem. Ich verabschiede Jaya bis Samstag, ich brauche ihn hier nicht und hätte allein sowieso keinen Fahrer für die ganze Zeit gebucht, da gerade das Reisen mit den öffentlichen Verkehrsmöglichkeiten einen Teil des Reizes eines noch unbekannten Landes ausmacht.

Endlich Strand, endlich Meeresrauschen, nur die Schildkröten, welche es hier geben soll, habe ich noch nicht gesehen. Die Wellen sind hoch und heftig, ich bin im Surferparadies und kann sie von meinem Liegestuhl aus beobachten. Ein langer Strandspaziergang, schwimmen, lesen und schlicht SEIN, was für eine Wonne.

Non, je ne regrette rien….

17. Januar 2024

Galle

Leider muss ich von meinem hübschen Hotel Abschied nehmen, heute geht die Fahrt auf der Autobahn nach Galle, weiter südlich. Nach.ca. zwei Stunden Fahrt erreichen wir das von Jaya gebuchte Guesthouse. Er hat sich offensichtlich meine (unsere) Einwände gegen seine ursprünglich geplanten Hotels in der Grössenordnung von ca. CHF 250 pro Nacht etwas zu sehr zu Herzen genommen, jetzt sitze ich in einem schäbigen, schmuddeligen Zimmer und hoffe dass ich mich nicht zudecken muss, da mir die Flecken auf der Bettdecke doch suspekt vorkommen. Ich habe schon in weitaus hübscheren, einfachen Zimmern für nicht mal die Hälfte des Preises übernachtet. Toilettenpapier gibt es nicht, die Dusche ist etwas sehr gewöhnungsbedürftig, aber ich kann hier schlafen. Das grösste Problem werden wohl die verschiedenen Geräte sein, welche Strom brauchen, denn mein Welt Stecker passt in allen Varianten nicht. Mal sehen wie lange meine Powerbank aushält.

Fertig gejammert, da ich dem Zimmer entfliehen will, gehe ich zu Fuss los um in sechs Stunden Galle Fort zu entdecken. Ich besuche das Nationalmuseum, wandere durch die Festung des Forts am Rande der Klippen, flaniere kreuz und quer durch die vielen hübschen Gassen und geniesse einen wunderbaren Pumpkin Salat auf der Terrasse eines Grand Hotels aus der Kolonialzeit, etwas Luxus muss sein….

Ich geniesse es in vollen Zügen einfach los zu gehen, ohne zuerst das Internet stundenlang zu befragen (entschuldige Peter), all die vielen Ecken zu entdecken und erneut zu erkennen, dass ich auch ohne Plan und Internet immer die wichtigen Punkte finde, zu Fuss sieht man einfach mehr. Ich habe ein hübsches Restaurant für heute Abend entdeckt, wobei es in der Church Street unzählige Möglichkeiten gibt sich zu verköstigen. Wieder stundenlang zu Fuss unterwegs zu sein, welche Freude! Welche Wohltat, ich entdecke einen kleinen Salon und kann nicht widerstehen, endlich mal wieder eine Fussmassage, wie haben mir diese gefehlt…

Ein Guesthouse am Strand, wie von mir erträumt, gibt es nicht, dafür bin ich einfach unterwegs….