Die steile Passstrasse führt uns in wärmere Gefilde. Abends brauchten wir hier in den Bergen schon mal eine Jacke. Entlang der Route besichtigen wir einen Wasserfall.
Ein Water Monitor (Bindenwaran) lässt sich blicken. Jetzt weiss ich endlich was das für ein Tier ist, das fast wie ein Leguan aussieht, aber keiner ist.
Unterwegs machen wir eine kleine Pause bei einem Stand an der Strasse. Selbstgemachte Fruchtsäfte sind die Spezialität der Lady. Nur für uns sind sie reichlich süss.
In Tissamaharama angekommen, gibt es Peters obligates Bier in einem Restaurant. Ich bestelle mir einen ausgezeichneten Prawn Cocktail mit Avocados. Es ist nur eine Vorspeise, aber das reicht vollkommen.
Es regnet in Strömen als wir unser Hotel Tara Watergate erreichen. Der Swimmingpool ist also vorläufig noch nicht erste Priorität, aber wie immer, der Regen lässt bald nach und wir geniessen den Nachmittag.
Die Frühstücksterrasse ist doch nicht ganz so weit die Treppen rauf wie gestern erklärt (viel zu viele Stufen für uns alte Leute!). Ich gehe erst mal schauen um Peter zu bestätigen, dass auch er das schafft. Andernfalls hätten sie uns das Frühstück auch auf unserer Terrasse serviert. Der Ausblick ist schön und ich geniesse es an einem Tisch zu sitzen.
Um zehn Uhr holt uns Jaya ab um mit uns zur grössten Sehenswürdigkeit in Ella zu fahren, der Nine Arch Bridge. Vielmehr fährt er bis zum Parkplatz, anschliessend müssen wir ein Tuck Tuck nehmen. Eine abenteuerliche Fahrt auf schmalem Weg beginnt, über Stock und Stein, steil bergauf und bergab führt die rasante Fahrt im Tuck Tuck. Das letzte Stück muss noch zu Fuss bewältigt werden. Aber sogar Peter schafft es.
Im Café auf halber Strecke machen wir Halt. Von hier aus sieht man die Brücke sehr gut und mitten in die Schaulustigen wollen wir nicht. Für Peter ein Bier, für mich einen Tee, die Welt ist in Ordnung. Schon bald kommt der Zug Richtung Ella. Darauf haben alle gewartet. Ich frage mich nur, weshalb die Leute auf den Schienen im Tunnel unterwegs waren?
Den steilen Weg zu Fuss rauf zum Tuck Tuck muss jetzt in der anderen Richtung bewältigt werden. Im Gefährt muss Jaya an einigen Stellen sogar aussteigen, damit es nicht zu gefährlich ist. Glücklich erreichen wir das Auto auf dem Parkplatz und fahren zum Zentrum von Ella. Viele hübsche Geschäfte säumen die Strasse.
Jaya führt uns in den Garten eines schönen Hotels, welches er kennt, um mit uns dort ein wenig zu sitzen. Peter und ich gönnen uns einen kleinen Lunch an diesem schönen Ort.
Peter kann nun Jaya auch fragen, was wir genau nach unserem kurzen Aufenthalt in Colombo, um mein Visum zu verlängern, unternehmen könnten. Jetzt ist alles klar, und um weiteren Diskussionen und stundenlangem Suchen von Peter nach günstigen Unterkünften an den jeweils geplanten Orten zuvor zu kommen, buche ich alle Nächte bis zu unserem Rückflug. Ich bin gespannt und freue mich.
Ich gehe durch den Ort, schaue mir die Geschäfte an und gönne mir ein Eis. Jaya und Peter holen mich später am Ende der Strasse ab um zum Guesthouse zu fahren. Ich kann mir in dem hübschen Restaurant gleich gegenüber eine Ayurveda Anwendung für den Nachmittag buchen. Es bleibt noch Zeit und Peter und ich trinken ausnahmsweise mal einen Weisswein. Wir haben eine Flasche bestellt, welche jetzt im Kühlschrank des Restaurants auf uns wartet, bis wir zum Abendessen den Rest konsumieren werden.
Ich bin so sauer! Was bin ich (mir) wert? Eine weitere schlaflose Nacht folgte, diesen üblen Geruch musste ich erneut aushalten…. Ich muss mich endlich mal wehren, schliesslich möchte ich etwas haben von meiner Reise und nicht nur sparen! Und dann dieses ewige Warten auf Peter. Jetzt liegen wir hier seit mehr als 14 Stunden auf dem Bett, mein Buch ist ausgelesen und meine Handy Spiele sind langweilig. Ich muss aufstehen….
Ich mache mich fertig und packe auch soweit wie möglich die Dinge von Peter, damit es schneller geht. Peter liegt im Bett und beschäftigt sich mit seinem Handy. Er hat ja Daten und ist nicht aufs wifi angewiesen.
Inzwischen ist es acht Uhr und ich trage meine wenigen Gepäckstücke nach unten um zu bezahlen. Jetzt muss ich feststellen, dass gar niemand da ist und die Eingangstüre abgeschlossen ist. Wie toll, in einem Notfall könnten wir nicht mal aus dem Haus kommen können.
Ich warte…..
Endlich um halb neun kommt der Mann, der hier alles macht und ich kann bezahlen. Ich gehe nochmals nach oben um zu sehen, ob ich Peter etwas helfen kann. Er liegt immer noch im Bett.
Jaya ist inzwischen vorgefahren und wir verstauen meine Dinge im Kofferraum. Ich gehe wieder nach oben und packe nun noch Peters Rest, damit ich den Koffer schon mal mitnehmen kann.
Ich warte…..
Endlich sitzen wir im Auto, inzwischen bin ich wieder „normal“ wie Peter sich ausdrücken würde. Es bringt ja nichts wenn ich mich ärgere, ich bin die Einzige die unter dieser Stimmung leidet.
Eine kurvenreiche Strasse führt uns noch weiter in die Berge, erneut durch viele Tee Plantagen. Diese Strecke von Kandy bis Ella fahren viele Touristen mit dem Zug. Wir hatten uns aber ganz bewusst dagegen entschieden. Die Züge sind sehr voll, und Brücken durch Täler und Schluchten haben wir in der Schweiz genug. Die Tee Plantagen aus nächster Nähe zu sehen ist uns wichtiger.
Im Gästehaus in Ella angekommen, müssen wir zu Fuss den steilen Weg hinauf. Das gebuchte Zimmer wäre im obersten Stockwerk des Hauses, mit sage und schreibe hundert Treppenstufen. Der nette Besitzer bietet uns stattdessen ein Zimmer im Erdgeschoss an, was wir gerne annehmen.
Da wir in unserem Guesthouse kein Frühstück haben, holt uns Jaya um neun Uhr ab, um im Restaurant zu frühstücken. Danach fahren wir zu einer Staumauer mitten in den Bergen. Wieder bestaunen wir die Teefelder, die Gegend ist so lieblich.
Am Stausee kann ich ein wenig spazieren. Die Menschen die mir begegnen sind alle freundlich, winken und lächeln, es ist eine Freude hier unterwegs zu sein.
Nach der kleinen Mittagspause lässt uns Jaya in der Stadt aussteigen, er hat jetzt frei und wir gehen ein wenig durch die Strasse und den angrenzenden Markt.
Bald schon ist es für Peter genug „gewandert“ und wir setzen uns an einen Tisch, wo es Getränke gibt. Eigentlich ist es noch viel zu früh um bereits zum Gästehaus zu gehen, aber hier sitzen ist auch nicht lustig. Wir nehmen ein Tuck Tuck und machen uns einen ruhigen Abend. Denn ausser auf dem Bett zu sitzen oder zu liegen, zu lesen oder Spiele zu machen, gibt es hier nichts zu tun. Wir haben uns ein paar Biscuits besorgt, was zusammen mit Wasser (für Peter mit Whisky) unser Abendessen darstellt.
Leider heisst es Abschied nehmen von unserem „Home away from Home“. Die Fahrt geht in die Berge. Entlang der Strasse gibt es kleine und grössere Dörfer. Kurven führen uns immer weiter hinauf Richtung Hatton, unser nächstes Ziel inmitten von Tee Plantagen. Soweit das Auge reicht, hier wächst der berühmte Ceylon Tee.
Peter sieht am Wegrand irgendwo Kokosnüsse, braune, wie wir sie kennen, zum essen nicht zum trinken. Also muss er auch welche haben. Jaya hält an einem Stand und eine freundliche Verkäuferin schlägt die Kokosnuss entzwei und macht aus den zwei Hälften Tassen mit kleinen mundgerechten Stücken. Wir erhalten Stühle und eine etwas ungleiche Unterhaltung mit diesen freundlichen Menschen beginnt. Es wird viel gelacht, und auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, mein Lächeln ist international und wird erwidert.
Ich darf den Garten der Leute mit den roten Bananen besichtigen und die vielen Früchte bewundern. Einige junge Hunde sind auch mit von der Partie. So süss, am liebsten würde ich einen mitnehmen.
Das Gästehaus, welches Peter voll Stolz für USD 38 für zwei Nächte gebucht hat liegt an einer schwer zugänglichen Strasse. Jaya kann das Auto im Hof parkieren, aber danach nehmen wir ein Tuck Tuck um einen Tee Shop zu besuchen. Wir wollten explizit keine Tee Fabrik für Touristen besuchen. Hier ist es viel gemütlicher. Wir sind die einzigen Touristen und können von dem wunderbaren Tee probieren. Die Preise sind auch human (wir nehmen an, die angeschlagenen Rupien beziehen sich auf 100 Gramm pro Sorte). Wir bestellen und fragen nochmals nach dem Preis. Irrtum, die Preise verstehen sich pro Kilogramm…. Wir haben jetzt 500 g Ceylon Tee vom feinsten und ich habe noch 100 g Grüntee mit Minze dazu genommen (für umgerechnet ca. CHF 4.20).
Das Abendessen im Restaurant in der Stadt besteht wie meist aus Vegetable Fried Rice und Mango Fruit Juice. Überhaupt, die Einheimischen essen vor allem Reis mit Curry. Wobei dieses Curry aus vielen verschiedenen Saucen, Gemüse und Gewürzen besteht. Manchmal erhält man bis zu sechs Schälchen mit diesen besonderen Saucen.
Die Nacht wird für mich schwierig, der Geruch aus dem Badezimmer macht mir zu schaffen. Peter erklärt natürlich in 1001 Worten, dass es sich „nur“ um einen verstopften Syphon handelt….. der schlimme Geruch, der mir Übelkeit verursacht, bleibt. Ich schlafe kaum. Wenigstens gibt es Strom zum Laden der Geräte, aber das Schreiben fehlt mir, denn wifi gibt es nicht.
Das Schreiben am Abend und reflektieren ist für mich ein wichtiger Bestandteil einer Reise geworden. Obwohl ich ursprünglich den Reiseblog für meine Mutter eingerichtet hatte, und sie ja leider meine Reisen nicht mehr verfolgt, ist es mir zur lieben Gewohnheit geworden, anhand der Fotos und meinen kurzen Erzählungen ein Andenken zu schaffen.
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